Migräne natürlich behandeln

Für die Behandlung einer Migräne gibt es unzählige Hausmittel und natürliche Behandlungsmethoden. Wie jedem Migränepatienten bereits aufgefallen sein dürfte: Migräne ist nicht gleich Migräne und oftmals reagieren Patienten sehr unterschiedlich auf eine bestimmte Therapie. Das gilt nicht nur für die schulmedizinische, sondern auch die natürliche Behandlung. Oftmals rentiert es sich auszuprobieren, ob diese oder jene Methode bei einem persönlich hilft oder nicht.

Natürliche Behandlung von Migräne: Je früher, desto besser

Hat ein Migräneanfall bereits alle Erscheinungen einer Aura oder Kopfschmerzen, ist dem nur noch schwer beizukommen. Am besten helfen alle Formen einer Therapie, wenn Sie diese so früh wie möglich anwenden. In der Vorbotenphase treten meistens typische Beschwerden auf, die Sie als Migränepatient bereits allzu gut kennen. Sobald Sie die ersten Symptome bemerken, die bei Ihnen im Frühstadium einer Migräne aufzutreten pflegen, sollten Sie schnellstmöglich handeln. Oftmals lassen sich dann die schlimmsten Beschwerden vermeiden.

Noch besser ist es, die Migräne mit prophylaktischen Maßnahmen zu verhindern, sodass sie erst gar nicht auftritt. Vor allem der Abbau persönlicher Stressfaktoren, gesunde mineralstoffreiche und vitaminreiche Ernährung sowie ein gesunder Darm und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft tragen dazu bei, Anfälle zu vermeiden.

Migräne natürlich behandeln: Homöopathie

Homöopathie fragen viele Patienten nach, hat allerdings den Nachteil, dass sie im Akutfall nicht hilft. Homöopathische Arzneimittel wirken durch die Aktivierung körpereigener Abwehrkräfte – das braucht seine Zeit. Umso wertvoller ist die Homöopathie bei der Migräne-Prophylaxe.

Ein Homöopath untersucht vor der Mittelwahl sehr genau die Beschwerden seines Patienten und wählt bei Migräne aus einer Vielzahl infrage kommender Einzelmittel aus. Wer diese komplizierte Anamnese durch einen Homöopathen umgehen möchte, kann auf homöopathische Komplexmittel zurückgreifen. Diese kombinieren mehrere homöopathische Einzelmittel, die eine Erkrankung gemeinsam durch die Aktivierung der Selbstheilungskräfte bekämpfen. Zu den bekanntesten homöopathischen Komplexmitteln zur Vorbeugung gegen Migräne gehören Migräne-Hevert Tropfen N von Hevert oder Rephalgin Tabletten von Repha.

Zu den gängigen homöopathischen Einzelmitteln gegen Migräne gehören

  • Iris versicolor, Schwertlilie
  • Petasites hybridus, Pestwurz
  • Gelsemium sempervirens, Gelber Jasmin
  • Sanguinaria canadensis, Kanadische Blutwurzel
  • Spigelia anthelmia, Wurmkraut
  • Belladonna, Schwarze Tollkirsche
  • Cyclamen europaeum, Alpenveilchen
  • Secale cornutum, Mutterkorn
  • Passiflora incarnata, Passionsblume
  • Avena sativa, Hafer

Migräne natürlich behandeln: Schüßler-Salze

Die Schüßler-Salze sind eine von der Homöopathie abgeleitete Heilmethode, die nach ihrem Erfinder Wilhelm Heinrich Schüßler benannt wurde. Er ging davon aus, dass Krankheiten die Folge eines gestörten Mineralstoffhaushalten sind und sich durch die Einnahme von homöopathisch verdünnten Mineralsalzen behandeln lassen. Dafür entwarf er eine Reihe von Funktionsmitteln, die als Schüßler-Salze 1-12 in der Apotheke erhältlich sind. Seine Nachfolger führten weitere Ergänzungsmittel ein, die unter der Bezeichnung Schüßler-Salze 13-27 laufen.

Zur Behandlung der Migräne verwendet man vor allem folgende Schüßler-Salze:

  • 1 – Calcium fluoratum D12
  • 2 – Calcium phosphoricum D6
  • 3 – Ferrum phosphoricum D12
  • 5 – Kalium phosphoricum D6
  • 6 – Kalium sulfuricum D6
  • 7 – Magnesium phosphoricum D6
  • 8 – Natrium chloratum D6
  • 9 – Natrium phosphoricum D6
  • 10 – Natrium sulfuricum D6
  • 11 – Silicea D12
  • 14 – Kalium bromatum D6
  • 21 – Zincum chloratum D6
  • 22 – Calcium carbonicum D6

Im Akutfall einer Migräne hat sich vor allem die „heiße Sieben“ bewährt. Lösen Sie zehn Tabletten Schüßler-Salz Nr. 7 – Magnesium phosphoricum D6 in kochendem Wasser und trinken Sie die Lösung schluckweise und so heiß wie möglich.

Migräne natürlich behandeln mit Magnesium

Magnesium dämpft die Nervenleitung und Muskelkontraktion. Bekannt ist es vor allem als vorbeugendes Mittel gegen nächtliche Wadenkrämpfe, aber auch gegen Migräne hilft der Mineralstoff. Er wirkt in hoher Dosierung auch im Akutfall, ist jedoch vor allem für die Prophylaxe von Wert. Wenn Sie Nahrungsmittel mit hohem Magnesiumgehalt zu sich nehmen wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse, Spinat und Bananen, bekämpfen Sie damit nicht nur Migräneanfälle, sondern tun zugleich Ihrer allgemeinen Gesundheit etwas Gutes.

Speziell bei Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten ist zu beachten, dass diese beträchtliche Mengen Phytinsäure enthalten. Diese Substanz benötigt der Keimling zum Wachstum. Sie bindet zahlreiche Ionen, darunter auch Magnesium. Der Nachteil für uns Menschen: Dadurch kann der Darm nicht alles Magnesium aus magnesiumreichen Körnern, Erbsen und Bohnen aufnehmen.

Migräne natürlich behandeln: Akupressur

Eine sehr einfache Methode für die natürliche Behandlung einer Migräne ist die Akupressur. Die Schmerzpunkte der Migräne liegen symmetrisch beiderseits in der Schläfengegend, in den inneren und äußeren Augenwinkeln, oben außen an den Augenbrauen und etwas oberhalb der Kiefergelenke. Ein Hilfspunkt liegt zwischen Daumen und Zeigefinger.

Drücken Sie leicht auf diese Punkte oder massieren Sie diese mit sanften Bewegungen, maximal eine halbe Minute. Sie bemerken in der Regel selbst sehr schnell, wie viel und wie lange gut tut.

Migräne natürlich behandeln: Aromatherapie

Unser Geruchssinn ist unsere ursprünglichste Sinneswahrnehmung. Gerüche haben erstaunliche Effekte auf das Nervensystem, da sie von der Nase und über den Riechnerven auf kürzestem Weg ins Gehirn gelangen und dort Effekte auslösen. Nutzen Sie für eine Aromatherapie eine Duftlampe mit etwas Wasser, in das sie einige Tropfen aromatisches Öl tropfen, oder verwenden Sie ein Duftkissen. Geben Sie die Öle niemals direkt und unverdünnt auf die Haut – Sie riskieren damit Hautreizungen!

Sie sollten beachten, dass eine Migräne oftmals eine erhöhte Empfindlichkeit hervorruft. Das gilt nicht nur für Lärm und Licht, sondern unter Umständen auch für Gerüche. Dosieren Sie daher das ätherische Öl vorsichtig.

Beliebte ätherische Öle für eine natürliche Behandlung der Migräne sind

  • Lavendel
  • Pfefferminze
  • Melisse
  • Eukalyptus
  • Lenomgras
  • Zitrone
  • Majoran
  • Basilikum
  • Rosmarin
  • Neroli

Migräne natürlich behandeln: Wasseranwendungen nach Pfarrer Kneipp

Eine ganze Reihe von Wasseranwendungen empfiehlt sich für die Behandlung einer Migräne. Welche der Kneipp-Anwendungen bei Ihrer Form der Migräne am besten hilft, müssen Sie selbst herausfinden. Die Methode ist so simpel und effektiv, dass sich ein wenig Herumprobieren lohnt.

Migräne infolge Verspannung reagiert am besten auf heiße Wickel oder Güsse im Nacken oder in der Lendengegend. Bei einigen Patienten werden kalte nasse Lappen auf Stirn oder Nacken als angenehm empfunden.

Bei einer Migräne mit Blutandrang im Kopf helfen kalte Bäder von Armen und Füßen, Wassertreten oder Kniegüsse. Migräne mit Blutleere im Kopf begegnet man mit kalten Güssen im Gesicht, Armen oder am Oberkörper.

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